Mittwoch, 22. Februar 2017

[Rezension aus dem Archiv] Die zerbrochene Welt von Ralf Isau

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Titel: Die zerbrochene Welt 
Autor: Ralf Isau
Genre: Fantasy
Erscheinungsdatum: 24.02.2011
Seiten: 496
Verlag: Piper
Format: Taschenbuch
ISBN-13: 978-3492701914
Originalpreis: 9,99€

Kurzbeschreibung: 
Vor langer Zeit zerbrach die Welt Berith in unzählige Schollen, die seither durch den Äther treiben. Jede Schalle beherbergt ein anderes Volk und deren Lebewesen. Als Dagonisier die Macht über das gesamte Reich an sich reißen wollen, bricht ein Krieg aus, der Berith vollständig zu zerstören droht. Einzig der Nebelwächter Taramis hat die Macht, die Krieger aufzuhalten. Gemeinsam mit seinen Gefährten, dem Kreis der Zwölf, bricht er auf, seine Welt vor dem drohenden Untergang zu bewahren. 

Meinung: 
Bevor ich es gekauft habe, ist mir das Cover schon öfters ins Auge gestochen. Es zeigt die bereits in der Kurzbeschreibung genannte Welt Berith und deren Schollen. Die Kurzbeschreibung verrät nicht zu viel und nicht zu wenig, allerdings finde ich den Satz darüber "Was wäre, wenn die Welt in tausend Stücke zerspringt?" wirklich einen unpassenden Eyecatcher, da es hier nicht einmal Ansatzweise um unsere Welt geht und der Satz dies allerdings suggeriert. Im Buch selbst findet man eine genauere Kurzbeschreibung.

Die Handlung empfinde ich persönlich als etwas zwiegespalten. Das erste Kapitel fand ich etwas abrupt. Man wird bombadiert von Namen und der Vergangenheit des Protagonisten. Danach wird es jedoch sehr spannend und dies hält sich eigentlich das ganze Buch über, auch wenn teilweise manchmal einige Stellen ein wenig durchsichtig wirken. Im Großen und Ganzen überrascht das Buch dann aber doch. Bis auf eine Kleinigkeit am Ende, die mir das Buch ein wenig verdorben hat. Ich persönlich halte es nicht unbedingt für selbstverständlich oder auch nur glaubwürdig, dass zwei Charaktere, die sich nur vor Beginn des Buches und gegen Ende - über nicht einmal 100 Seiten! - treffen, sich in der Zeit verlieben können, zumal ich bedauerlicherweise sagen muss, dass Ralf Isau sich mit solcherlei Beschreibungen doch ziemlich schwer tut. Bis auf diesen Punkt fand ich es aber spitze und wirklich packend. Gerade die Kampfszenen waren schön beschrieben.

Die Charaktere waren teilweise etwas stereotypisch und größtenteils auch eher blass. Ich bin mit dem Protagonisten Taramis nicht wirklich warm geworden, da sein Charakter einfach verborgen bleibt. Teilweise fand ich sogar andere Charaktere viel besser ausgearbeitet und nachvollziehbarer, aber Taramis war für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Sehr schade eigentlich. Ich finde allerdings auch nicht gut, dass in Taramis so viel Zuversicht gesetzt wird, denn diese resultiert einzig und allein aus einer Prophezeiung. Aber zumindest ist Taramis kein nerviger Protagonist und man hält es mit ihm aus. Negativ aufgefallen ist mir allerdings, dass zwei wichtige Charaktere, Marnas und Masor, für meinen Geschmack einfach zu ähnlich klingen. Ich war mir nie sicher, wen ich jetzt vor mir habe.

Der Schreibstil des Autors ist eigentlich recht locker. Es gibt viel Handlung - vor allem Kämpfe - und auch viel wörtliche Rede, da die Gruppe ja immerhin aus rund 13 Leuten besteht, manchmal weniger und manchmal mehr. Beschreibungen kommen auch nicht zu kurz, aber die stören eigentlich nur am Anfang des Buches, wo man einfach ein wenig erschlagen wird. Soweit ich mich entsinnen kann, gibt es keine Cliffhanger im Buch und die Spannung wird meistens zum Ende des Kapitels hin wieder abgebaut. Und wie bereits erwähnt, scheint der Autor mit romantischen Beschreibungen seine Probleme zu haben.

Dieses Buch habe ich sage und schreibe über drei Monate gelesen. Ich fand es zwar an gewissen Stellen doch spannend, aber nicht spannend genug, um es sofort wieder zu lesen. Und als ich endlich doch ungefähr das letzte Drittel in nahezu einem Rutsch lesen wollte, kamen dann diese kitschigen Liebesandeutungen, die mir das ganze Buch vergrätzt haben. Bis dato mochte ich es nämlich doch ganz gern, wenn es auch wirklich kein Lesemuss ist. Abgesehen einmal davon war ich vom Ende generell ein wenig enttäuscht und hätte mir gewünscht, dass es nicht ganz so Friede, Freude, Eierkuchen geendet hätte. Mir ist bewusst, dass dies nur der erste Teil einer Trilogie ist, aber ich bin nicht sicher, ob ich den nächsten Band lesen möchte - und normalerweise lese ich meine angefangenen Reihen immer bis zum Ende durch.

Fazit: 
Das Buch hat mich persönlich nicht vom Hocker gehauen, war aber auch nicht katastrophal schlecht. Der Weltenbau wurde schön gemacht und ist sehr interessant zu entdecken, aber viel Tiefsinn hat die Geschichte nicht und schwächelt an einigen Stellen.

Gesamt: 2,5/5

Inhalt: 3/5
Charaktere: 2/5
Lesespaß: 2/5
Schreibstil: 3/5

Geschrieben am: 27.07.14
Zusatzinfo: Absatz über Aufmachung gekürzt

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